Vorschläge zur Grossbankenregulierung im Nachgang an die Krise der Credit Suisse

A3JKD4 visitors in chamber of nationalrat or large chamber bundeshaus or house of parliament berne switzerland
  • Posted on März 21, 2024 by Dr. Andreas Ita

Der Zusammenbruch der Credit Suisse im März 2023 offenbarte einige Schwächen im Swiss Too-big-To-Fail (TBTF)-Framework. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass das Rahmenwerk grundlegend überprüft werden muss. Am 10. April 2024 wird der Bericht des Bundesrates zur Evaluation der systemrelevanten Banken veröffentlicht. Der Bericht dürfte wichtige Hinweise über die zukünftige Stossrichtung in der Grossbankenregulierung geben und den Ausgangspunkt für die umfangreiche Gesetzgebungsarbeit in den kommenden Jahren bilden.

Angesichts der hohen Bedeutung der TBTF-Regulierung für den Finanzplatz Schweiz hat Orbit36 ihre Ansichten zur den notwendigen Reformen in einem White-Paper zusammengefasst. Anfang dieses Monats haben wir unsere Erkenntnisse und ersten Empfehlungen mit ausgewählten Parlamentariern aller Fraktionen geteilt. Die vollständige Version des Papiers finden Sie am Ende dieses Artikes.

Unsere wichtigsten Schlussforderungen

  • Es ist essenziell, das Schweizer TBTF-Rahmenwerk sowohl auf Solvenz- als auch Liquiditätskrisen auszurichten
  • Das Liquiditätsframework hat es der Credit Suisse ermöglicht, einem ersten Bank-Run standzuhalten. Eine Rekalibierung der Liquidity Coverage Ratio (LCR) könnte jedoch trotzdem angebracht sein
  • Solvente Banken müssen einen besseren Zugang zu Liquiditätsfazilitäten der Zentralbank gegen eine breite Palette zulässiger Sicherheiten haben
  • Der Public Liquidity Backstop (PLB) stellt ein unverzichtbares Instrument zur Unterstützung der Abwicklung einer systemrelevanten Bank dar
  • Höhere Kapitalanforderungen hätten die Krise der Credit Suisse nicht verhindert und würden wahrscheinlich mehr schaden als nützen
  • Insbesondere eine ungewichtete Leverage Ratio von 15 Prozent hätte schwerwiegende Folgen für die Kreditversorgung und die Realwirtschaft in der Schweiz
  • Grundlegend angepasst werden müssen die Kapital-Vorschriften für die Parent-Einheiten der Grossbanken, auch wenn diese neu lediglich die UBS betreffen.
  • Der gegenwärtige Ansatz wirkt prozyklisch, ist inkonsistent mit dem Ansatz für die konsoliderte Gruppe und hat die Krise der Credit Suisse tendenziell verschärft.
  • Überarbeitete Kapitalvorschriften für die Parent-Bank sollten sicherstellen, dass in Schweizer Rechtseinheiten genügend Kapital zur Verfügung steht, um eine mögliche Abwicklung der UBS im Krisenfall zu ermöglichen

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf, falls Sie Fragen oder Anregungen zu unserem Papier haben.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen